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Der Golfscheinwerfer - eine urbane Legende

Bekanntlich fährt das Yoog ja nun einen VW Golf. Ich nenne ihn Rumpelbrumm, weil es ein "Pumpe-Düse-TDI" ist, der halt nun mal ein bischen mehr klackert. Und falls einer fragt - ich halte die Technik für wirklich gut - leider ist sie eben auch etwas teurer als der branchenübliche common rail mainstream und in Zeiten des geilen Geizes zum Untergang verurteilt.
Der Antrieb ist aber nicht Thema dieser Abhandlung - sondern die Scheinwerfer. Es halten sich nämlich hartnäckig die Gerüchte, dass ein Wechsel der Scheinwerferbirnen an den Golf VI Modellen nur der VW-Hardcoreschraubabteilung vorbehalten ist - dem ist natürlich nicht so. Zum Teil ist sogar noch nicht mal Werkzeug dafür nötig...
Weil in diversen Internetforen massiver Käse gepostet wird, habe ich beschlossen, das Ganze hier mal zu erforschen...

Das Szenario

Hö, wieso iss'n das da rechts so dunkel, denkt sich das Yoog, als es neulich vom klabauternautischen Lehrgang für Nachwuchsschiffbrüchige kommt und das Rumpelbrumm fachmännisch aus einer Parklücke navigiert. Der Quell des schwarzen Lochs ist schnell gefunden - die Birne (H7) ist weggeschmurgelt. Kein Thema - fummeln wir flux ne Neue rein...

Wenn man dann die Motorklappe vom Rumpelbrumm aufmacht und sich die Umgebung der Scheinwerfer genauer betrachtet, erkennt man schnell, dass es zwischen links und rechts erhebliche bauliche Unterschiede gibt. Da ich davon ausgehe, das die fahrerseitige Birne demnächst auch bald den Geist aufgeben wird (die Dinger haben in der Regel irgendeine esoterische Schnittstelle, die sie immer innerhalb eines eng begrenzten Zeitrahmens gemeinsam kaputtgehen lässt) teile ich den Artikel schonmal vorsorglich in zwei Teile.

Teil 1 - die Beifahrerseite

Vom Anblick der brachialen High-End-Technik völlig eingeschüchtert schlurcht das Yoog erstmal von hinnen und holt den Heimwerkerkoffer - besser ist das...
Dann gucken wir uns das mal näher an und tasten uns dezent an den Kern des vermeintlichen Problems.

Den Stecker auf Pos. 1 (das Teil von dem Wischwasch-Eimer) ziehen wir nach oben ab und das Teil auf Pos.2 (Keine Ahnung, wofür das ist) ziehen wir in Richtung Heckklappe weg - wenn das Kabelgedöns hinfortgewerkelt ist, haben wir schon mal etwas mehr Platz zum Operieren.
Nun können wir locker den Bügel von Pos.3 in die Richtung des gelben Pfeils wegdrehen

Nachdem wir uns dann die Finger mit irgendwelchem Schmurgel vollgekleckert haben (Anfänger klemmen sich die Finger auch jetzt schon an dem Bügel ein :) ...) halten wir die Abdichtkappe in Händen.

Die Kappe muss raus. Ist etwas eng aber mit bischen hin- und hergepröckel holt man das Ding leicht ans Tageslicht.

Ab jetzt wird es ein klein wenig hypothetisch - weil die blöde Kamera nicht mehr in die Ecke passt, um vernünftige Bilder zu machen.

Als nächstes muss der Stecker von der Birne abgezogen werden - stumpf nach hinten ziehen - fertig

Keine Bange - das sind blos Drähte (genau zwei pro Birne - plus und minus). Ne blöde Klingelschaltung...

Und jetzt meine lieben Kosmonauten kommt der eigentliche Trick.
Die Birne ist nämlich mit einem Bügel gesichert. Das Ding kann man nicht sehen - aber ertasten. Um das Ding zu lösen muss man den oderen Teil des Bügels in Richtung des Kotflügels drücken - das mag ungewöhnlich erscheinen (und jeder macht das auf Anhieb garantiert falsch), aber das ist wirklich der Trick. Wenn der Bügel oben über die Nase geschoben ist kann man das Ding nach unten wegklappen und die Birne fällt praktisch schon raus.

Der Kern des Übels - die Quelle des schwarzen Lochs auf der rechten Seite... eine H7 12V 55W für 12,50 EUR beim ATU.

Weil man beim Ausbauen in der ganzen Euphorie vergisst, wie rum denn die Birne wieder da rein muss sei hier noch gesagt, die Nase am Sockel muss nach oben zeigen.
Ansonsten das Ganze umgekehrt wieder zusammengebaut - fertig.
Wenn man weis wie es geht dauert das Ganze keine Minute.

die Beschreibung für die Fahrerseite folgt, wenn das Ding bei mir den Geist aufgibt (also vermutlich nächste Woche)

[...]
Ein paar Wochen später
[...]

Wie nicht anders erwartet, hat sich einige Zeit später nun auch die fahrerseitige Birne verabschiedet. Zeit für uns, die Geheimnisse um den Golfscheinwerfer entgültig zu lüften.

Die Fahrerseite ist ein bischen verbauter.

mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher werkeln wir erstmal die beiden Schrauben weg...

Die Kappe muss da raus - dann sehen wir auch das gewohnte Bild mit dem Bügelchen und die ganzen Kabel

Im Laufe der Arbeiten bemerken wir auch recht schnell, daß der Platz so noch nicht ausreicht, um eine Qualitätssubstitution der Glühbirne zu vollbringen. Die yoogschen Patschehändchen passen da nämlich nicht richtig hin. Und weil die Batterieabdeckung am meisten im Weg ist, fummeln wir die da auch gleich raus.

Zum Herausnehmen des Batteriedeckels drückt man einfach auf die beiden Knöpfe links und rechts am Deckel.

Danach lässt sich der Deckel einfach rausziehen. Alles kein Problem

Der Rest funktioniert dann im Grunde genommen, wie auf der Beifahrerseite.

So siehts mit Abdichtkappe aus...

Dieselbe geschichte wie auf der anderen Seite. Bügel wegschieben und Kappe raus...

 

Der Rest lässt sich wieder schlecht fotografieren.
Also erstmal wieder Kabel abziehen - das ist hier etwas frickeliger - geht aber ohne Batterieausbau (Geduld ist eine Tugend). Den Bügel oberhalb der Birne ertasten und seitlich Richtung Beifahrerseite wegrödeln - danach fällt die Birne praktisch schon raus.

Danach alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenstecken - fertig.

Weil das ganze Gerumpel hier doch auf Interesse stösst, habe ich beschlossen, die Serie fortzusetzen. Der Mann beim TÜV hat letztens die Bremsen stirnrunzelnd und betrübten Blickes gerade nochmal durchgewunken. Wenn es also dass Wetter zulässt werd ich das mal begutachten...