Der
Bau von Supernova
(Teil 1 - von Scannern und Gesichtsbräunern)
(Achtung!
- im folgenden Text werden zum Teil Arbeiten an Bauteilen vorgestellt,
die mit 230V Netzspannung betrieben werden - diese Spannung ist lebensgefährlich)
Zunächst erstmal braucht das Ding einen Namen –
der war schnell gefunden.
SUPERNOVA – schließlich wird das Gerät mordsmäßig
gesundes und schädliches Licht diverser Wellenlängen abstrahlen.
Und die Idee, einen alten Scanner dafür umzubauen
ist grandios - aber leider nicht von mir. Das soll uns aber nicht am Konstruieren
hindern.
Also wohlan denn. Der alte Scanner, ein Plustek Optic Pro 600P, liegt
hier schon seit Ewigkeiten unterm Schreibtisch – den braucht eh
keiner mehr. Fehlen noch die Lampen und die sind teuer. Ich hab mich für
4 x 15 watt Leuchtstoffröhren entschieden und die gibt’s unter
anderem auch in Gesichtsbräunern. Gesichtsbräuner von Philipps
gibt’s bei Ebay für einen Euro ? und das Beste, die Starter,
Drosseln und Sockel sind auch gleich schon dabei.
Ganz nebenbei reift dann natürlich auch gleich noch
der Plan, das Ganze Komfortmäßig zu Bestücken. Warum sollte
man denn keine Zeitsteuerung da mit einbauen. Und über ein Display
ließe sich der Belichtungsvorgang in Form eines Countdowns visualisieren,
und ein Lampe könnte blinken und Anzeigen, dass unter der Haube schädliches
Licht verstrahlt wird…
Da alle Bauteile schon da sind, konzentrieren wir uns
zunächst mal auf die mechanische Seite der Konstruktion. Die Lampen
müssen erstmal in den Scanner eingebaut werden und sollen sich ein
und ausschalten lassen...
 |
Zunächst
mal der Scanner – ich hab den Patienten schon mal geöffnet. |
 |
Aus dem Scanner
muss praktisch alles raus. Schnittstellen, Schrittmotorsteuerung,
die ganze Scanmimik – wir brauchen im Prinzip nur das Gehäuse.
Aber nichts wegwerfen, wer weiss wofür der Kram später mal
gut ist. |
 |
Genauso verfahren
wir mit dem Gesichtsbräuner:
frisch von Ebay ersteigert – mal kurz ausprobiert – und
ab auf den Operationstisch.
|
 |
Die Sache mit dem
Gesichtsbräuner ist prima. Alles schon fertig verdrahtet mit
Drosselspulen, Sockeln und Startern. Ein zwei kleinere Schnitte mit
dem Dremel und schon passt das Zeug in den Scanner. Ein paar der Kabel
mussten durch längere ersetzt werden, weil die geometrische Verteilung
der Bauelemente im Scanner anders ausfällt. Die mechanische Zeitschaltuhr
wird vorübergehend durch einen Schalter ersetzt. Dieser wird
später das Netzteil für die Steuerung schalten. |
 |
Die Geräte während
der Transplantation |
 |
So sieht das dann aus,
wenn alles in den Scanner gefummelt ist. Die Drosselspulen sind jetzt
seitlich angebracht – da stören sie am wenigsten. Beim
Einbau hab ich drauf geachtet, genügend Freiräume für
die Steuerungshardware zu lassen – man weis ja nie, welch monumentale
Ausmaße die noch annehmen wird. |
Ein Dremel (oder ähnliches Gerät) ist bei den
Anpassungsarbeiten fast unverzichtbar, weil dauernd irgendwelche Haken
oder Kanten stören und die Löcher grundsätzlich nicht da
sind, wo wir sie brauchen.
 |
Tja, meine lieben Kosmonauten
– so sieht das dann aus, wenn die Supernova herumsupernoviert.
Beim Rumprobieren aber immer dran denken – die Wellenlänge
von dem Licht ist nicht sehr förderlich für die Schmalzbirne.
Also lieber den Scannerdeckel zumachen…
|
Resümee:
Wir haben jetzt tagelang an einem Gerät herumgebastelt, welches in
der Lage ist, 4 Leuchtstoffröhren ein und wieder auszuschalten. Dafür
haben wir zwei bestehende Geräte zweckentfremdet, die uns nunmehr
für ihren Ursprungszweck niemals wieder zur Verfügung stehen
werden.
Wir sind aber jetzt schon in der Lage, Leiterplatten solide und vor allem
halbwegs reproduzierbar zu belichten (Wir müssen halt per Handbetrieb
ein und Ausschalten und dabei auf die Uhr gucken). Die Bedingungen in
unserem Belichter sind immer gleich (wenn wir mal vom Zündvorgang
absehen).
Wir können uns nun daran machen, in Phase 2 das Gerät zu optimieren.
Im zweiten Teil der yoogschen Abhandlung
wird dann einem Mikroprozessor das zählen beigebracht...
|